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Deichbau & Küstenschutz
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Deichbau und Küstenschutz

"De Slacht van de Minsken tegen dat Water"

Der Deichbau spielt in der Gemeinde Krummhörn eine sehr große Rolle. Die Region an der Nordseeküste liegt nur knapp über dem Meeresspiegel und ist somit besonders im Falle einer Sturmflut gefährdet. Als Maßnahme gegen solch eine Gefahr werden in der Krummhörn Deiche gebaut. Deiche sind künstlich angelegte Schutzanlagen, die das Binnenland im Falle eines Sturms vor der Überflutung schützen.

Hinweis: Aufgrund der aktuellen Deichbaustelle ist der Radweg zwischen Hamswehrum (Leeshaus) und Manslagt (Nienhof) gesperrt. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Gezeiten

Warum ist das Wasser weg?

An der ostfriesischen Nordseeküste spielen die Gezeiten eine große Rolle. Gezeiten oder auch Tide genannt, bezeichnet das Wechselspiel von Ebbe und Flut. Ebbe ist erreicht, sobald sich das Wasser von der Küste zurückgezogen hat. Kehrt das Wasser wieder zurück wird von Flut gesprochen. Die beiden Maximalpunkte werden Hochwasser (HW) und Niedrigwasser (NW) genannt. Der sogenannte Tidenhub wird als Höhenunterschied zwischen Hochwasser und Niedrigwasser bezeichnet.

Die Gezeiten entstehen durch das Zusammenspiel von Erde und Mond. Die Anziehungskraft des Mondes wirkt unmittelbar auf das Wasser. So ist die Anziehgskraft an der Erd zugewandten Seite des Mondes am höchsten. Es entsteht Flut. Auf der gleichzeitig abgewandten Seite des Mondes ist die Fliehkraft der Erde größer. Daher entsteht dort Ebbe. Dadurch, dass der Mond die Erde umkreist und die Erde sich gleichzeitg um ihre eigene Achse dreht, gibt es alle sechs Stunden abwechselnd Hochwasser und Niedrigwasser.

Die Zeiten für Hochwasser und Niedrigwasser können berechnet werden. Die Daten sind in einem Gezeitenkalender zu finden (Als Ort Leyhörn, Leuchbucht auswählen).

Was bedeutet der Begriff NHN?

Der Begriff NHN oder auch NN steht für Normalhöhennull und ist eine amtlich festgelegte Bezugshöhe in Deutschland. Diese Marke dient der Orientierung und ermöglicht einen Bezug beim Vergleichen von Höhen.

Was bedeutet der Begriff Tidenhub?

Der Tidenhub bezeichnet den Höhenunterschied zwischen Niedrig- und Hochwasser. Der mittlere Tidenhub ist die durchschnittliche Differenz.

In der Krummhörn beträgt der mittlere Tidenhub circa 2,27m.

Was bedeutet mittleres Tidehochwasser?

Das mittlere Tidehochwasser (MThw) ist der durchnittliche Wert des Hochwassers. Das MThw wird oft als Bezugspunkt für die Messung von Sturmfluten genommen.

In der Krummhörn beträgt das mittlere Tidehochwasser circa 1,31m über NHN.

Sturmflut

Das Phänomen der Sturmfluten tritt vermehrt an der Küste auf. Sturmfluten wurden bereits seit mehreren Jahrhunderten aufgezeichnet. Sturmfluten entstehen wenn das Hochwasser von auflandigen Stürmen und Orkanen auf die Küste gedrückt wird. Der Wasserpegel steigt stark an. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie hat Sturmfluten an der Nordsee in drei verschiedene Klassen eingeteilt:

  • Sturmflut: 1,5 bis 2,5 m über dem mittlerem TideHochwasser
  • schwere Sturmflut: 2,5 bis 3,5 m über dem mittelerem TideHochwasser
  • sehr schwere Sturmflut: mehr als 3,5 m über dem mittlerem TideHochwasser

Historische Sturmfluten

Weihnachtsflut 1717 (NHN + 4,89m)

Katastrophensturmflut 1962 (NHN + 4,84m)

Novembersturmflut 2006 (NHN +5,19m)

Nikolaussturmflut 2013 (NHN + 5,01m)

 

Mehr Sturmfluten

Erläuterung zur Grafik: Die Gebäude stellen eine maßstabsgenaue Darstellung des Kirchturmes in Greetsiel, des alten Sieles in Greetsiel und der roten Mühle in Greetsiel dar.

Hochwasser: Bereich zwischen 1,0 und 1,5 Meter über NHN

Niedrigwasser: Bereich zwischen 1,2 und 1,5 Meter unter NHN

Deichbau als Schutzmaßnahme

Deiche werden schon seit mehreren Jahrhunderten gebaut. Sie dienen neben dem Küstenschutz auch der Landgewinnung. In der Historie sind so einige Gebiete unter dem Motto "Landgewinnung ist der beste Küstenschutz" in der Krummhörn und Umgebung entstanden. Die Flächen die eingedeicht und somit trockengelegt wurden, werden Marschland oder Polder genannt. Heute gilt der Deichbau primär dem Küstenschutz.

Der Aufbau des Deiches ist im Vergleich zu früher asymmetrisch. An der Küstenseite ist der Deich flacher, was den Vorteil hat, dass die Kraft der Wellen abgefangen wird. Die steilere Böschung des Binnenlandes gibt dem Deich die Stabilität. Je nach Standort kann es sein, dass der Deichfuß asphaltiert und befestigt ist, sofern er kein Vorland besitzt. Heute werden die Deich durch große Baumaßnahmen auf fast 10 Metern über NHN erhöht. In der Krummhörn findet seit 2015 eine solche Deichbaumaßnahme statt, die eine Deichlänge von 12km erhöhen soll. Begonnen hat die Maßnahme im Küstendorf Upleward.

Der sonst sehr stabile Deich ist vielen Gefahren ausgesetzt. Schädlinge wie zum Beispiel Bisamratten graben kleine Löcher in die Struktur und machen die Schutzanlage porös. Weiterhin stellen angespülte Reste von Pflanzen eine Gefahr dar. Das sogenannte „Teek“ unterbricht die Sauerstoffzufuhr vom Gras und lässt dieses ersticken. Die beschädigte Grasnarbe lässt den Deich ebenfalls brüchig werden.

Der Deichbau unterliegt dem Staat. Verbände wie die Deichacht Krummhörn sorgen für den Erhalt und pflegen den Deich regelmäßig. Auf den Deichen der Krummhörn sind oft Schafe zu sehen.Die Tiere sind dabei nicht nur für die Begrasung der Deiche zuständig, sondern haben auch die Funktion. Sie treten mit ihren kleinen Hufen den Untergrund fest.

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Geschichte zur Entwässerung

Anlässlich der Aufstellung der alten Sieltore an der Schule in Greetsiel im August 2020 möchten wir uns heute mit dem Sinn und Zweck von Sielen und Schöpfwerken beschäftigen. Unsere Reporterin Ina liefert euch spannende Geschichten und die dazugehörigen Zahlen, Daten und Fakten.

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Bild Deichbau Führungen Schöpfwerk Greetsiel

Führungen durch das Schöpfwerk

Entwässerung und Küstenschutz kennenlernen! Erfahren Sie Wissenswertes über die Aufgaben und Arbeit des „Erster Entwässerungsverband Emden“ und der Deichacht Krummhörn. Nach einer grundlegenden Erklärung zur Entwässerung geht es über den Deich weiter ins Innere des Greetsieler Schöpfwerks. Dort werden u.a. die Pumpen, der Deichbau sowie die Verbindung zur Knock in Emden erläutert.

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