Evangelisch-reformierte Kirche Campen

Evangelisch-reformierte Kirche Campen

Die mittelalterliche Kirche von Campen ist ein Kleinod unter den Kirchen der Krummhörn. Die auf der Warft stehenden rechteckige Einraumkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und ihre mittelalterliche Gestalt wurde weitgehend erhalten. Nördlich des Sakralbaus steht der geschlossene Glockenturm, der eine der ältesten Glocke Ostfrieslands (1295) beherbergt. Das eingeprägte Datum auf der Glocke lässt auf den Zeitpunkt des Turm- und Kirchenbaus schließen. Drei Eingänge wurden im 16. Jahrhundert vermauert und durch die gotisch gestaltete Tür in der Westwand ersetzt. Heute betreten Sie die Kirche durch den Eingang an der Nordseite, der während Renovierungsarbeiten in den Jahren 1992 bis 1997 wieder geöffnet wurde. Die Fenster der Landseiten und die Dreifenstergruppe der Ostwand werden jeweils von zwei Blendnischen begleitet. Auffallend sind die unterschiedlichen Ziegelmuster.

Das Innere des Kirchenschiffes ist in frei Joche eingeteilt und wird von reich verzierten und ausgemalten Gewölben überspannt. Sehenswert sind die leicht naiv anmutenden Zeichnungen im Mitteljoch: „Jäger zu Fuß und zu Pferde werden von Hunden begleitet und verfolgenden Hirsch“. In der mittelalterlichen Ikonographie stellt diese Szene den Kampf zwischen Gut und Böse dar. Die Farben der Ausmalungen sind nicht mehr ursprünglich, sondern wurden bei einer Restaurierung der Gewölbe 1939 aufgefrischt.

Die aus dem Jahre 1794 stammende spätbarocke Kanzel zeichnet sich durch aufwendige ornamentale Schnitzereien aus und wird durch einen großen Schalldeckel überdacht.
Die Orgel aus der Zeit des Barocks soll früher als Hausorgel auf dem Campener Vorwerk ihren Dienst getan haben. 1948 wurde sie gründlich überholt und erweitert, so dass sie heute den Gottesdienst klangvoll begleiten kann.