Das Kirchenschiff ist um 1230 bis 1260 in Backstein ausgeführt und hat an den beiden Längsseiten eine zweiteilige Gliederung: in der unteren Zone flache, verschieden breite Blendbögen, in der oberen Zone 19 sehr viel plastischer hervorgehobene Rundbogenblenden, die von den Seiten her zur Mitte ansteigen. Der Kirchturm im Osten ist älter als das Langhaus.
Das Mauerwerk von Turm und Langhaus stößt ohne Mauerverband gegeneinander. Es wird angenommen, dass der Turm ursprünglich als Wehrturm errichtet wurde.
Wir betreten die Kirche durch das mittlere nördliche Portal und stehen in einer „Saalkirche“, welche im Langschiff aus vier quadratischen Jochen besteht. Dieser Raum ist vor dreißig Jahren aus Gründen der Heizkostenersparnis durch eine gläserne Wand vom Chorraum getrennt worden.
Bedeutsam ist die Ausmalung in der Apsis des Chorraums, die man an den schwachen Resten zum Teil noch gut erkennen kann. Die Bildfolge zeigt Christus in der Mandrola mit den zwölf Aposteln, Heiligen und den Evangelistensymbolen von Markus und Lukas (Löwe und Stier) und entstand um 1230. Kunstgeschichtlich bedeutsam ist der „Zackenstil“ an den Gewändern, der sich durch metallisch harte geknickte Fältelungen auszeichnet.
In der Mitte des Kirchenraumes an der Südwand steht inmitten der rundum gruppierten Kirchenbänke die große und prächtige Kanzel. Damit wird deutlich, dass es sich hier in Eilsum um eine reformierte Gemeinde handelt. Die Kanzel wurde von dem Groninger Bildhauer Casper Struiwig angefertigt und von ihm mit dem Datum des Jahres 1738 (Zeit des Barocks) versehen.
Ein ganz besonderes Kunstwerk der spät-gotischen Zeit (15. Jh.) stellt die Bronzetaufe dar, die heute in der Nähe der Kanzel steht. Ein Mitglied der Glockengießerfamilie Klinghe aus Bremen hat sie 1472 gegossen.
Evangelisch-reformierte Kirche Eilsum
Am Rathausplatz 5
26736 Krummhörn Eilsum
Die Öffnungszeiten und Gottesdienste entnehmen Sie den Aushängen an der Kirche.
Anreise per PKW oder über die Buslinie 418 aus Greetsiel und 423 aus Emden
Parkplätze sind am unteren Dorfrand vorhanden
© 2024 Greetsiel